Zu Beginn des letzten Jahrhunderts organisiert das Universalkomitee der UCJG (YMCA auf Englisch mit Weltsitz in Genf) vor dem "Großen Krieg" Lager in Le Sentier im Vallée de Joux, um die Kader der europäischen Sektionen auszubilden.
Charles Béguin, ein Neuenburger Pfarrer und Leiter der UCJG in der Westschweiz, der über die Erfahrungen von Le Sentier verfügt, findet im Schloss Vaumarcus Räumlichkeiten, die sich für die Aufnahme von Jugendlichen eignen. Vor allem aber fand er den dynamischen Dr. Liengme, der bereit war, im August 1915 die 80 Westschweizer Unionisten, die auf den ersten Aufruf reagiert hatten, zu empfangen.
August 1919. Es müssen andere Räumlichkeiten für die 300 nach Vaumarcus herbeigeeilten Jugendlichen gefunden werden! Der Sturm hat das in der Schlossallee aufgestellte Zelt weggerissen. Man kaufte Baracken, die von den Internierten nach dem Krieg verlassen worden waren, und mietete das Gelände, das heute Eigentum des Le Camp ist.
Von 1920 bis heute hat sich Le Camp ständig weiterentwickelt: Bauten, Anpassungen, Verbesserungen, die immer mit dem Gedanken konzipiert wurden, den Menschen zu ermöglichen, sich unter den bestmöglichen Bedingungen zu treffen und auszutauschen. Le Camp in Vaumarcus arbeitet weiterhin für ein Ideal, dessen wichtigstes Ziel ist, im Dienst der anderen zu bleiben.
Während des Zweiten Weltkriegs ließ sich ein Stab der Schweizer Armee im Camp nieder, was dazu führte, dass der Name Le Camps seither auf den offiziellen topografischen Karten verzeichnet ist.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts öffnete sich Le Camp zunehmend für Gruppen aus allen Bereichen, sehr unterschiedliche Aktivitäten und das gleichzeitige Zusammenleben mehrerer Gruppen. Die durchschnittliche Anzahl der Personen pro Gruppe sinkt, doch die Anzahl der Gruppen explodiert. Die Infrastruktur muss daher entsprechend angepasst und modernisiert werden. Bei aller Bescheidenheit wird der Komfort verbessert, um den steigenden Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden.
Das Projekt "V2k" (für Vaumarcus 2000), das 1988 begonnen und 2002 abgeschlossen wurde, hatte es ermöglicht, die gesamte Infrastruktur an die geltenden Normen anzupassen, die Dichtigkeit der Dächer zu gewährleisten und den notwendigen Mindestkomfort zu garantieren. Da die Gebäude nicht isoliert und nur mit Zusatzheizungen ausgestattet waren, blieb das Camp im Winter (von November bis März) immer noch geschlossen.
Das 1997 gestartete Projekt "V2k" sollte das Lager auf die Herausforderungen des neuen Jahrhunderts vorbereiten, ihm ein junges und modernes Image verleihen und einen ganzjährigen Betrieb ermöglichen. Aufgrund der sehr hohen Baukosten wurde das Projekt in mehrere Etappen aufgeteilt, von denen die erste - die größte - 2001 abgeschlossen wurde und die Landschaft des Hügels völlig umgestaltete. Sein Symbol, das zur Ikone von Le Camp wurde, ist ein rundes, verglastes Gebäude, das wie ein Balkon über dem See wirkt. Die neuen Gebäude sind isoliert und werden über einen zentralen Heizkessel und Fernleitungen beheizt. Die Expo 02 hat sehr stark dazu beigetragen, das Camp und sein neues Image im ganzen Land, insbesondere in der Deutschschweiz, bekannt zu machen.
Seit seiner Gründung hatte Le Camp die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins im Sinne der Artikel 60 ff. des Schweizer Zivilgesetzbuches. Angesichts der starken Entwicklung seiner Aktivitäten und Infrastrukturen erschien diese "leichte" Rechtsform in den Augen des Komitees als unzureichend. Daher nahm Le Camp ab dem 1.1.2004 die Rechtsform einer Stiftung an, die unter der Aufsicht der Schweizerischen Eidgenossenschaft, in diesem Fall durch ihr Departement des Innern, steht.
Eine zweite Etappe des Projekts "V2k" endet am 31. Mai 2008 mit der Einweihung einer bedeutenden Ergänzung der Aufnahmekapazität und der Modularität der Infrastrukturen.Es handelt sich um den Ersatz eines alten Pavillons durch ein modernes Gebäude in Massivbauweise mit einer Kapazität von 34 Betten sowie den Umbau und die Renovierung eines veralteten, aber denkmalgeschützten Gebäudes zu einem Mehrzwecksaal für 50 Personen und einer dazugehörigen Großküche.
Von 2015 bis 2017 investiert Le Camp 5 Millionen Franken, die größtenteils durch Spenden von Institutionen und Privatpersonen aufgebracht wurden, um sein "Hauptgebäude" grundlegend umzubauen und zu modernisieren. Das Gebäude ist ein modernes Werkzeug mit einer großen professionellen Küche und bietet seinen Gästen mehrere Ess- und Versammlungsräume für Gruppen von 6 bis 300 Personen. Die beiden Hauptsäle sind mit hochmodernen audiovisuellen Medien ausgestattet (u. a. Magnetschleifen für Hörgeschädigte mit dem Zertifikat "Forum Ecoute") und befinden sich in einer geschützten Umgebung, der mit seinem Gebälk und seine Holzvertäfelung aus der Epoche bleibt.
Einige Bilder aus der Zeit